Delmenhorst – Exotische Gerüche ziehen durch die Schulküche. Jesika und Marie-Josee kochen gemeinsam mit einer großen Schar von Kindern und Jugendlichen der Realschule Süd ein leckeres afrikanisches Gericht. Ein paar Türen weiter hört man Musik von der Elfenbeinküste. Hier üben die beiden Künstler Doukouré und Coumtes mit einer quirligen Gruppe Jungen und Mädchen afrikanische Tänze ein. Kurdische Reihentänze und orientalischen Zauber lernen eine Gruppe Mädchen und ein Junge bei Ilyas Yanc vom Yesidischen Forum Oldenburg kennen. „Das fördert die Gemeinschaft. Die Kinder verlieren ihre Berührungsängste. Und für die Bewegungskoordination ist es auch gut“, erklärt der Experte für Integrationsfragen.
Im neunten Jahr in Folge fand jetzt an der Realschule Königsberger Straße die Projektwoche „Eine Welt der Vielfalt“ statt. Am Donnerstagmittag waren die Eltern eingeladen, um sich das, was die Kinder in insgesamt sechs Workshops gelernt hatten, in der Aula präsentieren zu lassen.
„Mindestens 30 Prozent unserer 400 Schülerinnen und Schüler haben eine Zuwanderungsgeschichte“, erzählt Rita Dierlich, bei der alle Fäden zusammenlaufen. Im Jahr 2001 hatte der damalige Rektor der Schule die Lehrerin gebeten, etwas gegen die damals starken rechtsextremen Aktivitäten an der Schule zu unternehmen. Dierlich, die seit zehn Jahren Fachberaterin für interkulturelle Bildung bei der Landesschulbehörde in Osnabrück ist, prägte daraufhin eine Projektwoche mit einem einzigartigen Profil. Auch die Referenten der Workshops, die in Zusammenarbeit mit dem Oldenburger Integrationshilfeverein „Ibis“ organisiert und aus Mitteln des Europäischen Flüchtlingsfonds gefördert wurden, sind immer etwas ganz Besonderes. Mit der Nachbereitung in den Klassen geht die Projektwoche an diesem Freitag zu Ende.
Mit nwzonline.de